Das neue Montblanc Haus in Hamburg

By the Way

Der Gipfel des Schreibens

Eidelstedt. Wer hier aussteigt, ist gerade am Volksparkstadion vorbeigefahren, oder will in die Arena. Neuerdings aber kommen hier auch Menschen an, die mit Vorliebe auf den Gipfel starren. Moment? Im flachen Hamburger Nordwesten? Doch, das hat alles seine Richtigkeit. Trotzdem sind es nicht unbedingt Bergsteiger, die hier hin pilgern, auch wenn sie ins Montblanc-Haus möchten. Ein Schreibtempel, ganz in Weiß, mit ein bisschen Schwarz (also genau umgekehrt wie bei den Meisterstücken). Experience nennen Marketingmenschen so etwas gern. Aber das Wort ist zu schnöde, vielleicht sogar zu blöde für diese Ausstellung, auch wenn diese natürlich dazu dienen soll, die Verbindung zur Marke aufzubauen. Vor allem aber die zum Schreiben.

„Schreiben, das ist bewahren, was ich fühle. Zeigt uns unsere Existenz. In jedem Satz. Unlöschbar schön."

Großartige Sätze. Nicht vom Contentnomaden, sondern von Montblanc. Aus dem Intro in 3D. Plastisch wird es später beim Rundgang durch die Geschichte und Geschichten, die diese Füller und Kugelschreiber schreiben. Garniert mit Original-Handschriften von Ernest Hemingway oder Reinhold Messner. Pioniere und Entdecker sind die besten Botschafter, sie erzählen glaubhaft von Kühnheit und Erfolg, Handwerkskunst und Qualität.

1910, bis dahin hießen die Stifte schlicht „Simplo“, wurde ein schwarzer Füllfederhalter mit schneeweißer Kappe eingeführt. Dieser erinnerte einen Freund des Hauses an Europas höchsten Gipfel: „Nennt ihn Montblanc. Eine dunkle Silhouette, eine weiße Spitze – und der Größte seiner Art.“

Storytelling braucht immer eine Inspiration. Und einen Stift. Einen möglichst guten.